Derbyniederlage - Herren bieten dem Aufsteiger lange Paroli und feiern trotzdem
Zum Abschluss der Bezirksliga Saison zeigten der TSV Neusäß und der TSV Gersthofen in der gut besuchten Neusässer Eichenwald Arena ein ansehnliches Handballspiel. Das Endergebnis von 26:30 (16:15) für den als Aufsteiger bereits feststehenden Vize-Vize-Meister aus Gersthofen geht aufgrund der reiferen Spielanlage der Gäste in Ordnung.
Neusäß startete denkbar schlecht und benötigte nach nicht mal 5 Minuten einen kurzen Wachrüttler in der Auszeit durch Trainer Graf. Im Anschluss kamen die Hausherren besser ins Spiel, nutzen Chancen konsequenter und hatten ein sich steigerndes Torhüter-/Abwehrspiel. Es gelang den Schwarz-Roten das Spiel nun auch wegen nicht gut herausgespielter Chancen auf Gersthofer Seite bis zur Pause sogar in eine Führung umzumünzen. Die zweite Halbzeit begann wieder mit leichten Vorteilen der nun zielstrebiger aufspielenden Gäste, doch Neusäß konnte das Spiel noch bis zur 50 Minute offen gestalten. Das die größte Zeit eine Neusässer Mannschaft auf dem Spielfeld stand, die aus beruflichen Gründen mittlerweile monatelang uneingespielt ist, fiel bis dahin eher selten auf. Zum Ende hin blitzen allerdings beim TSV Gersthofen doch noch die lichten Momente durch, die eines Aufsteigers würdig sind. Eine etwas bessere Breite im Kader und mehr Konstanz und Konsequenz in entscheidenden Momenten im Vergleich mit dem TSV Neusäß bringt einen weiteren Derby-Erfolg. Für die Tabelle ging es nach dem Klassenerhalt sowieso nur noch um die goldene Ananas, beide Teams haben ihre Saisonziele erreicht und konnten nach dem Spiel feiern.
Neusäß setzt Prioritäten – Handballer schaffen vorzeitigen Klassenerhalt
Zweimal waren die Schmuttertaler am Wochenende gefordert: zunächst am Samstagabend gegen den großen Aufstiegsfavoriten SC Kissing und schließlich am späten Sonntagnachmittag beim Abstiegskonkurrenten aus Bäumenheim. Ein Sieg aus diesen beiden Spielen reichte, um den Klassenerhalt endgültig in trockene Tücher zu bringen.
Schon das Hinspiel in Kissing war eine klare Angelegenheit für den Gegner, beim Rückspiel in der heimischen Rudolf-Diesel-Halle in Hochzoll (Anmerkung: die Realschulturnhalle Neusäß steht ja weiterhin für Hallensportler nicht zur Verfügung) sollte es nicht anders laufen. Schon im Vorfeld war Trainer Graf klar, das mit einer bunt zusammengewürfelten Truppe hier wahrscheinlich wenig zu holen ist. Verletzungs- und Krankheitsbedingt fehlten acht Stammkräfte, die studentischen Teilzeit-Aushilfskräfte unterstützen den schmalen Rest. Spielerisch gibt es sehr wenige Mannschaften in dieser Liga, die den Neusässern einfach gar nicht liegen, der SC Kissing gehört dazu. Es ging fast alles zu schnell für die Neusässer, eine am Ende gerechtfertigte 14:33 Niederlage sowie zwei weitere Ausfälle für den nächsten Tag standen zu Buche. Glückwunsch an Kissing zum Aufstieg, das ist absolut verdient.
Für das Spiel am Sonntag dann kamen zumindest drei Kranke, die sich am Vortag geschont hatten zurück in den Kader. Dennoch war Graf von einer eingespielten und eintrainierten Stamm-Mannschaft meilenweit entfernt. Immerhin, es galt Wiedergutmachung für die schmerzliche Ein-Tor-Niederlage vor zwei Wochen, bei der man eigentlich noch deutlich besser aufgestellt angetreten war. Doch auch den Bäumenheimer Hausherren fehlten wichtige Spieler und so ergab sich ein typisches Bild in der ersten Hälfte: Neusäß mannschaftlich gut von allen Positionen mit leichten Vorteilen im Rückraum, Bäumenheim mit guten Kreisläuferspiel und sogar einem Kempa-Treffer durch die Mitte, 15:14 der Halbzeitstand, Abstiegskampf auf Augenhöhe. Zu Beginn der zweiten Hälfte obligatorische Startschwierigkeiten bei den (diesmal) Roten Graf-Schützlingen, doch dann die zweite Luft, herrliche Kombinationen zwischen der 40. Und 55. Minute bescherten einen phasenweise 6-Tore Vorsprung. Am Ende ein für Neusässer Verhältnisse souveräner 31:26 Erfolg und ein riesieger Stein, der den Verantwortlichen und Spielern vom Herz gefallen ist: Klassenerhalt, als Aufsteiger, zwei Spieltage vor Schluss.
Schatten und Licht bei den Herren
Die Handballer des TSV Neusäß mühen sich weiter in Richtung Klassenerhalt. Während es gegen die BOL Reserve aus Göggingen im Heimspiel der Vorwoche eine überraschende 26:27 Niederlage gab, holten sich die Graf-Schützlinge genauso überraschend bei der 4. (!) Garnitur des TSV Friedberg mit 25:24 die Punkte zurück.
Trotz wieder einmal voll besetzter Bank konnten die Männer in Abwesenheit des frischgebackenen Vaters Graf nicht die Vorgaben des schnellen Spiels umsetzen. Gegen die behäbigen Gögginger passte man sich an und ließ sich spätestens gegen Mitte der zweiten Halbzeit den Schneid vollends abkaufen. Gute 6 Schlussminuten reichten dann nicht mehr, um einen 5 Tore Rückstand wieder aufzuholen. Die erstmals ersatzgeschwächte Truppe zeigte dann aber in Friedberg eine tolle Moral. Zwar konnte gegen die äußerst routinierte gegnerische Mannschaft nicht 60 Minuten das Tempo hoch gehalten werden, aber die eigentlich erfahrenere Mannschaft schwächte sich zu oft einfach selbst. Die sich daraus ergebenen Überzahlsituationen nutzen die Neusässer meist konsequent, kämpften aufopferungsvoll in der Abwehr und waren am Ende einfach abgezockter. Die Graf-Truppe steht nach diesen beiden kleinen Derbys also ex equo da, benötigt aus den letzten 6 Spielen aber noch mindestens 2 Siege für einen sicheren Ligaverbleib.
Derby-Vorbericht
Am Samstag ist es nun wieder so weit, das große Derby und Rückspiel in der Bezirksliga Schwaben zwischen 1871 Augsburg und unseren Mannen steht an. Im Hinspiel konnten die Grafschützlinge noch die beiden Punkte "zu Hause" behalten. Wie auch im Hinspiel haben die Schmuttertaler absolut nichts zu verlieren und gehen gelassen aber dennoch motiviert in diese Partie.
Als bester Aufsteiger stehen die Schwarz-Roten auf einem ordentlichen 7. Tabellenplatz. Dieser würde ausreichen, um auch in der nächsten Saison wieder in der Bezirksliga an den Start gehen zu können. Die Neusässer Jungs gehen als klarer Außenseiter in diese Partie, dennoch wollen Sie alles versuchen, um dem Nachbarn wieder einmal ein Bein stellen zu können. Der Kontrahent spielte lange unter seinen Möglichkeiten. Erst die Trainerentlassung nach der Pleite gegen die Graf-Schützlinge am 17.10.15 brachte die nötige Stabilität in das Spiel der Grün-Weißen zurück.
Die Tigers sprechen von Revanche, Rache und Kopie. Noch dazu organisieren die Oberhausener Handballer eine "noch nie dagewesene T-Shirtfarben Aktion" zum Spieltag.
Ob die Krokodile die Kätzchen noch einmal beißen können, wird sich am kommenden Samstag um 19:30 Uhr in der 1871 Augsburg Sporthalle zeigen!
Neusässer Herren stoppen Negativ-Serie
Die Handballer des TSV Neusäß haben in der Bezirksliga nach zuletzt vier Niederlagen in Serie endlich wieder Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einfahren können. Die Graf-Schützlinge knackten beim 28:26 (11:14) Erfolg nach spannenden 60 Minuten auch den Heimnimbus der Schwabmünchner BOL-Reserve.
Der Druck war groß, die Rollen auf dem Papier klar verteilt. Schwabmünchen hatte noch kein Heimspiel verloren, Neusäß die letzten vier Spiele allesamt. Trainer Graf stellte im Vergleich zur Vorwoche sein Team gleich auf fünf Positionen um. Doch gegen die jungen, quirligen Gastgeber mit ihrer offensiven Deckung taten sich die schwarz-roten zu Beginn sehr schwer, handelten sich zum Teil einen fünf Tore Rückstand ein. Bis zur Pause konnte der TSV immerhin bis auf drei Tore verkürzen und Graf forderte jetzt mehr Bewegung im Angriff und konzentrierte Abschlüsse. Die Neusässer waren nun deutlich entschlossener, spielten schöne Treffer heraus und standen sicher in der Abwehr. Jetzt zeigten sich auch die mannschaftliche Geschlossenheit und klugen Wechsel an diesem Tag. Die etwas nachlassenden Schwabmünchner wurden durch die Gäste viel mehr gefordert und mussten dem hohen Tempo der ersten 50 Minuten Tribut zollen. Kämpferisch stimmte jedoch auf beiden Seiten die Einstellung, so dass es bis zum Schluss spannend und eng blieb, ehe Neusäß in den letzten 30 Sekunden in Unterzahl den entscheidenden Treffer erzielte. „Mein Team war wirklich klasse heute. Vor dem Derby beim Tabellenführer 1871 Augsburg nächste Woche war dieser Sieg unglaublich wichtig für das Selbstvertrauen,“ so ein sichtlich erleichterter Trainer Denis Graf.