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Damen holen zweiten Heimsieg

Am vergangenen Samstag empfingen die Damen ihre Gegnerinnen vom TSV Niederraunau. Im Hinspiel hatte man gegen die zweite Garde mit 18:22 gewonnen und wollte auch zu Hause wieder punkten. Trotz krankheits- und verletzungsbedingter Ausfälle startete Neusäß mit einem gut aufgestellten Kader optimistisch in die Partie.

Wie so oft dauerte es wieder einige Spielminuten, bis nach einem etwas hektischen Hin und Her der erste Neusässer Treffer fiel. Darauf folgte eine fünfzehnminütige ausgeglichene Phase, in der sich keine Mannschaft wirklich absetzen konnte (8:7). Die Gastgeberinnen verteidigten gut, hatten aber erneut im Angriff ihre Probleme v.a. beim Erkennen, Nutzen und Verwandeln der eigenen Chancen. Noch blieben zu viele Versuche in der gegnerischen Abwehr hängen, bis durch eine Umstellung der Knoten geplatzt schien und vor allem das Spiel über den Kreis immer wieder erfolgreich war. Durch einen Hattrick von Nadine Langenwalter gefolgt von einem Tor von Nicola Ludwig konnte sich Neusäß kurz vor Ende der ersten Halbzeit mit einem 4:0-Lauf erstmals deutlich absetzen (12:7). Mit 12:8 ging es in die Pause.

Auch zu Beginn der zweiten Spielhälfte taten sich die Damen wieder schwer, zurück ins Spiel zu finden. Der fehlende Blick für die Mitspielerin, mangelnde Torgefährlichkeit und zu überhastete Abschlüsse sorgten für zehn torlose Minuten und das Aufholen der Gäste (12:10). Der weiterhin stabilen Abwehr- und Torhüterleistung war es allerdings zu verdanken, dass Niederraunau das Spiel nicht drehen konnte. In den letzten 15 Spielminuten zeigte Neusäß dann wieder eine konzentriertere, strukturiertere Offensivarbeit und auch wenn die Mannschaft mit der gezeigten Angriffsleistung insgesamt noch nicht zufrieden sein kann, freute man sich am Ende über einen verdienten 23:19-Sieg und das Vorrücken auf den vierten Tabellenplatz.

Nach dreiwöchiger Spielpause geht es erst am 24.2. zum Auswärtsspiel nach Königsbrunn. Gegen den Tabellenvorletzten sollen die nächsten zwei Punkte geholt und der Platz im Mittelfeld verteidigt werden.

Es spielten: Nicole Hafner, Jenny Ingrisch (Tor); Lisa Thiel (6), Isabella Kerestes, Vanessa Kalischko, Nadine Langenwalter (6), Lea Holzmann (2), Laura Göttlicher, Katja Stieglmeier, Nicola Ludwig (7), Sarah Mahle (2), Maria Springer

Neusässer Handball-Jugend bei den Lundaspelen 2023 in Schweden

Am Abend des ersten Weihnachtsfeiertages war die Haltestelle des Neusässer Justus-von-Liebig-Gymnasiums der Startpunkt für eine 16-stündige Busfahrt nach Lund in Südschweden, um vom 26.-30.12. an dem größten Jugendhandballturnier der Welt, den Lundaspelen, teilzunehmen, sich dort die Hände einzuharzen und die Zeit bis Silvester mit Handball zu vertreiben.

34 Mitglieder der Handballabteilung des TSV Neusäß mit drei Mannschaften – männliche C-, männliche A- und weibliche C-Jugend, verstärkt durch je zwei Spielerinnen und Betreuer der DJK Augsburg Hochzoll – tauschten zusammen mit zehn Jungs und einem Betreuer der SG 1871 Augsburg/Gersthofen fünf Tage lang die heimische Couch und die Spielekonsole gegen Isomatte mit Schlafsack in einem Klassenzimmer, die Weihnachtsgans gegen Köttbullar und gemütliche Spieleabende im trauten Familienkreis gegen Handballspiele mit gegnerischen Mannschaften. Schon die Eröffnungsfeier am ersten Tag mit Musik und Fahnenpräsentation der teilnehmenden Nationen zeigte die Dimensionen dieses Ereignisses: 774 Teams mit insgesamt 9181 Spieler*innen aus zwölf Ländern – Belgien, Kroatien, Tschechien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Niederlande, Norwegen, Serbien und Schweden! Die Organisation dieser Mammutveranstaltung mit am Ende 2385 einzelnen Spielen war erstklassig.

Seit vielen Jahren war es für eine Neusässer Jugend die erste Teilnahme an einem internationalen Handballturnier im Ausland. Während sich unsere C-Jungs aufgrund des ungewohnten Harzens und der körperlichen Überlegenheit der Gegner trotz toller Leistung ohne Sieg aus dem Turnier verabschiedeten, schafften es die Mädels in die Play-offs und holten dort gegen JSG Dielheim-Malschenberg einen 17:14-Sieg. Die männliche A-Jugend, die als bunt gemischte U19-Truppe bestehend aus Herrenspielern, A-Jugendlichen, einem Leihspieler vom TSV Haunstetten und teilweise auch aus der C-Jugend antrat, schaffte es ebenfalls in die Play-offs, zog nach dem Sieg gegen TSG Oberursel MJA ins Achtelfinale ein und schied dort gegen TuS Traunreut aus.

Neben den eigentlichen Spielen waren es aber vor allem die Gastfreundschaft der Schweden und die Begegnung mit anderen Mannschaften auf und neben dem Spielfeld, die ungeheuer beeindruckten. Handball ist eine der härtesten und gleichzeitig fairsten Sportarten überhaupt. Diese Merkmale konnte man jeden Tag auf der Platte sehen: trotz des körperbetonten Kampfes um den Ball, der beim ein oder anderen deutlich sichtbare Spuren hinterließ, waren der Handschlag zu Beginn und am Ende des Spieles, das Aufhelfen, wenn jemand zu Boden ging, und die kommentarlose Akzeptanz der Schiedsrichterentscheidungen eine Selbstverständlichkeit. Spielerisch konnten viele Erfahrungen und neue Taktiken im Spiel gegen Mannschaften aus anderen Ländern gesammelt werden, aber das Wichtigste, und das ist auch das Motte der Lundaspelen, waren: Memories for Life!

Neben Steffen Geißendörfer, der die Fahrt organisierte, gilt den mitgereisten Betreuern und unseren Sponsoren PSD Bank München, Kreisjugendring Augsburg und der Stadt Neusäß ein großer Dank! Nur durch die Unterstützung aller war es möglich, den Teams diese Reise zu ermöglichen.

U19 in Lund

Die U19-Handballmannschaft des TSV Neusäß trat als Underdog im Turnier an. Für die bunt gemischte Truppe, bestehend aus Herrenspielern, A-Jugendlichen, einem Leihspieler vom TSV Haunstetten und teilweise auch aus der C-Jugend, war es das erste internationale Handballturnier, an dem sie teilnahm.

Die Aufregung der Spieler war vor der ersten Partie durchaus spürbar. Als sie jedoch auf dem Platz standen, verdrängte die Routine die Nervosität und man bot dem HSG Verden-Aller die Stirn. Dennoch reichte es für keinen Sieg gegen den Oberligisten aus Niedersachen und man verlor 16:20. Das zweite Spiel fand in der Sparbanken Skane Arena statt, in der auch die männliche und weibliche Erstligamannschaft des Gastgebers ihre Spiele austrägt. Gegen das ausschließlich aus 19-Jährigen bestehende Team vom TV Bissendorf-Holte 2 verlor der TSV klar mit 28:12. Dennoch ärgerte sich keiner der Spieler über die hohe Niederlage, vielmehr waren sie stolz darauf, einer Herren-Oberligamannschaft, die unseren Spielern körperlich durchaus überlegen war, die gesamte erste Halbzeit standzuhalten.

Am nächsten Tag standen die letzten beiden Gruppenspiele an. Gegen die Nachbarn vom SG Ulm & Wiblingen konnte man bei der 22:18-Niederlage ebenso wie gegen den ersten internationalen Gegner aus Dänemark keine Punkte holen. Man verlor gegen den TMS Ringsted 4 mit 14:18 und merkte den Jungs an, dass sie wegen der beiden Niederlagen niedergeschlagen waren. Der eigentliche Grund dafür war aber nicht das Verlieren an sich, sondern dass der Gruppenletzte am nächsten Tag das erste Play-off-Spiel am anderen Ende der Stadt hatte. So quälte man sich am vorletzten Tag des Turniers um 5:50 Uhr aus dem Bett und stampfte zur Bushaltestelle. In Lund angekommen musste man noch einen kleinen Fußmarsch zum Bahnhof antreten. Schlaftrunken und müde schlugen wir den falschen Weg ein und konnten den Zug nur erreichen, weil eine Verspätung der Bahn anscheinend nicht nur ein deutsches Phänomen ist. Der fehlende Schlaf machte sich bei den Spielern auch auf dem Feld bemerkbar, als es gegen den TSG Oberursel MJA ranging. So vergaßen einige Routiniers die einfachsten Handballregeln und wurden immer wieder für ihre Regelbrüche von den Schiedsrichtern geahndet. Kurz vor der Halbzeit wachten dann aber auch die letzten Spieler auf und man gewann das erste Play-off-Spiel mit 16:24. Im Achtelfinale traf man auf den TuS Traunreut, die wohl so wenig Selbstvertrauen in sich selbst hatten, dass sie aus anderen Mannschaften die besten Spieler rekrutierten. Die eigentlich bayerische Mannschaft kommunizierte auf dem Spielfeld nur auf Englisch. Das muss unsere U19 wohl so sehr verdutzt haben, dass sie nicht mehr ihre volle Leistung abriefen und sich mit 20:8 geschlagen gaben.

wC in Lund

Auch wir, die weibliche C-Jugend mit den Spielerinnen Agnes, Aurelia, Celina, Rosi, Sarah, Sophia, Veronika sowie Ellen und Fenja aus Hochzoll, bei denen wir uns sehr bedanken und freuen, dass die beiden bei uns mitgespielt haben, haben uns auf den weiten Weg gemacht und sind 1.262 km zu den Lundaspelen nach Schweden gefahren.

Abfahrt war am 25.12.2023 um 20 Uhr in Neusäß, die meiste Zeit wurde geredet oder gespielt. Als wir bei unserer Unterkunft in Veberöd ankamen, bezogen wir unsere Klassenzimmer und fuhren Richtung Lund zum Abendessen. Am ersten Abend gab es Hotdogs. Fazit: Gibt bessere. Danach machten wir uns auf den Weg zur Eröffnungshalle, wo zuerst ein Auftritt und danach ein Spiel der weiblichen und männlichen B-Jugend stattfand. 

Da sah man erst, wie viel überhaupt los war und wie viele Nationen und Teams sich angemeldet hatten. Danach fuhren wir alle entspannt nach „Hause“ und aßen zusammen, bis wir ins Bett fielen, um am nächsten Morgen früh aufzustehen. 

In der Früh waren wir schon um 8 Uhr unterwegs, um unsere C-Jungs zu unterstützen, bis wir um 17:08 Uhr unser erstes eigenes Spiel gegen HSG Hude/Falkenberg hatten, das wir leider 24:11 verloren. Um 18:59 Uhr folgte dann unser zweites Spiel gegen Ajax København, das wir leider auch 18:20 verloren. Nach dem Duschen ging es für uns zum Spiel unserer A-Jugend in die Arena, in der die Eröffnungsfeier stattgefunden hatte. Nach so einem langen Tag waren wir froh, daheim angekommen zu sein und schlafen gehen zu können. 

Am Donnerstag, den 28.12., mussten wir leider sehr sehr früh raus, da unser erstes Spiel um 9 Uhr anfing. Leider verloren wir beide Spiele: gegen LUGI HF 1 12:32 und gegen HK Country 21:11. Da wir unsere Spiele relativ früh hatten, machten wir uns danach auf den Weg in die Innenstadt von Lund. Wir waren shoppen, saßen in einem Café und konnten typisch Schwedisch essen. Danach ging es zum Bundesligaspiel der LUGI Damen. 

Am Tag starteten die Play-offs: Zuerst war unsere U19 dran, für die wir uns extrem früh auf den Weg machten, um sie zu unterstützen. Das erste Spiel wurde 16:24 gewonnen, das zweite 20:8 verloren. Trotzdem war es toll, zuzuschauen und anzufeuern. Am Abend um 17:08 Uhr gingen unsere Play-offs los. Wir gewannen das erste Spiel gegen JSG Dielheim-Malschenberg 17:14. Die Stimmung war von Anfang an mega, die ganze Halle fieberte mit und feuerte auch im zweiten Spiel gegen HSG Stuhr an, das wir leider 11:24 verloren. Nichtsdestotrotz war die Stimmung super und wir bedanken uns bei allen Mannschaften, die uns anfeuerten. Nach dem Spiel gab es dann in der Halle für uns alle noch eine Pizza.

DER Song des Ausflugs ist sicherlich Fireball von Pitbull. Auf dem Heimweg sang der ganze Bus mit. Am letzten Abend wurden dann noch ein paar Wetten verloren und Flo aus der mA musste sich einen Buzz Cut schneiden lassen. Nach einer langen Nacht, in der alle durchmachten, machten wir uns um 08:00 Uhr in der Früh auf den Weg Richtung Neusäß.

Wir, die weibliche C, bedankt sich bei unseren fünf Trainern Valle, Luca, Amelie, Sarah und Tina!

mC in Lund

Endlich war es so weit – die Schuhe fest geschnürt, das Trikot straffgezogen. Die Spannung lag förmlich in der Luft, als die mC-Mannschaft sich für ihr erstes Handballspiel im Ausland bereitmachte. Es war eine Ewigkeit her, seit Neusäß eine Mannschaft ins Ausland geschickt hatte, um dort ihr Können zu zeigen. Ende Dezember 2023 war es dann endlich in Lund soweit.

Die Jungs waren voller Vorfreude und Energie, als der Anpfiff ertönte und der Ball ins Spiel gebracht wurde – oder zumindest sollte es so sein. Doch das Harz, das in solchem Maße auf den Bällen verwendet wurde, war ihnen aus dem heimischen Ligabetrieb fremd. Dadurch kam es zu einigen ungewöhnlichen Momenten auf dem Spielfeld, doch die mC ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Sie kämpften sich immer tiefer ins Turnier hinein.

Trotz des starken Wettbewerbs und der technischen Überlegenheit der gegnerischen Teams, die aus Schweden und Dänemark kamen, gaben die Neusässer Jungs ihr Bestes. Körperlich waren ihre Gegner oft einen Schritt voraus. Leider mussten sie sich ohne einen einzigen Sieg aus dem Turnier verabschieden. Dennoch herrschte eine großartige Atmosphäre und der Spaß am Spiel war unverkennbar.

Die Erfahrung, die sie während des Turniers gesammelt hatten, war unbezahlbar. Selbst ohne Siege war das Turnier für die mC ein voller Erfolg. Es zeigte ihnen, was es bedeutet, international zu spielen und sich mit erstklassigen Gegnern zu messen. Lund 2023 wird in ihren Erinnerungen als ein aufregendes Abenteuer bleiben, das sie gestärkt und inspiriert hat.

Licht und Schatten gegen Tabellenersten

Am 20.1. eröffneten die Damen mit dem Spiel gegen den Tabellenführer SG 1871 Augsburg/Gersthofen das neue Handball-Jahr 2024. Neusäß startete nach einer vierwöchigen Spielpause in die Partie, bei der Rückraumschützin Nadine Langenwalter nach langer Verletzungspause endlich wieder auf der Platte stand.

Die Anfangsphase gestaltete sich äußerst nervös und unsicher. Erst nach drei gegnerischen Toren und über sechs Minuten Spielzeit konnten die Gäste den ersten Treffer verbuchen. Weiter ging es erneut mit sechs torlosen Minuten, bis Neusäß zum 8:2 traf. In der ersten Viertelstunde muss der Neusässer Angriff als Totalausfall bezeichnet werden, bis dann die Wendung kam. Kaum Bewegung, zu wenig Druck auf die Deckung, kein Zug zum Tor und viele vergebene Wurfchancen zwangen die Trainer zum Umstellen – mit Erfolg: Vor allem mit den Kreis- und Außenspielerinnen hatte die gegnerische Abwehr danach ihre Probleme. Bis zur Halbzeitpause verwandelten die Schwarz-Roten mit einem beeindruckenden 3:7-Torlauf ein 9:2 in ein überraschendes 12:9.

Die ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit gestalteten sich toremäßig noch ausgeglichen (15:12), danach brach Neusäß aber erneut ein und die Gastgeberinnen konnten vier Mal in Folge punkten und ihren Vorsprung auf 19:12 ausbauen. Zwar wollten sich die Damen noch immer nicht geschlagen geben, verkürzten wieder auf 20:16 und konnte den Vier-Tore-Abstand bis sechs Minuten vor Schluss zum 23:19 halten, danach zog die SG allerdings davon und gewann zwar verdient, aber unnötig hoch mit 28:21.

Die Neusässer Damen zeigten sich in dem Spiel sowohl von einer ihrer besten als auch schlechtesten Seiten. Mit mehr Selbstvertrauen, Schwung und Leistungskonstanz wäre auch in einem Spiel gegen den Tabellenersten mehr drin. Mehr Licht als Schatten möchte Neusäß deshalb am kommenden Samstag beim Heimspiel gegen TSV Niederraunau II zeigen (17.30 Uhr, Eichenwald-Arena). Das Hinspiel hatte man 18:22 gewonnen.

Es spielten: Nicole Hafner, Jenny Ingrisch, Luca Möller (Tor); Lisa Thiel (3), Isabella Kerestes, Vanessa Kalischko (1), Nadine Langenwalter (7), Lea Holzmann (1), Laura Göttlicher, Michelle Jorde, Katja Stieglmeier (4), Simone Fuchs (2), Sarah Mahle (3)