Saison mit Licht und Schatten bei der wB
Zu Beginn der Vorbereitungen auf die Saison 2022/23 stand die Abteilungsleitung vor einem Dilemma. Es waren sowohl für die weibliche C- als auch für die weibliche B-Jugend zu wenig Spielerinnen, um zwei kaderstarke Mannschaften stellen zu können. Daher entschied man sich nach einigen Diskussionsrunden dazu, die Mädchen der kommenden C- und B-Jugend als eine gemeinsame B-Jugend in der ÜBL zu melden. So war es nun Aufgabe des neuen Trainergespanns Hafner, Göttlicher und Möller, die Mädels sowohl spielerisch als auch zu einem Team zu formen.
Die Trainingsbeteiligung war zu Beginn äußerst gering, zum Start der Hinrunde konnte man aber auf den beinahe kompletten Kader bauen und bis dahin auch einige sehr gute Trainingseinheiten absolvieren. Beim ersten Saisonspiel musste man gleich gegen Schwabmünchen ran und verlor mit 10:20 deutlich. Hier zeigte sich, dass auf einigen Positionen noch Potential vorhanden ist. Das zweite Spiel konnte man dann auf eigener Seite deutlich mit 22:12 gewinnen. Die komplette Hinrunde gestaltete sich mit deutlichen Niederlagen, aber auch sehenswerten Siegen, bei denen die Mädels zeigten, dass sie zu einer Mannschaft gewachsen sind und die Trainingsinhalte konsequent umsetzen können, ähnlich.
Die Rückrunde glich sich der Hinrunde an und es war auch hier viel Licht und viel Schatten zu sehen. Positiver Saisonhöhepunkt war der Sieg gegen den TSF Ludwigsfeld mit 25:20, gegen den man in der Hinrunde noch mit 34:26 verloren hatte. Aufgrund des Rückzuges der Mannschaft aus Ludwigsfeld wurden beide Ergebnisse nicht gewertet. Der Leistungstiefpunkt war beim letzten Saisonspiel gegen den Meister der ÜBL HSG Lauingen-Wittislingen erreicht, wo man mit 31:8 verlor.
Die wB konnte sich am Ende auf einem ordentlichen 5. Platz einordnen, welcher auch leistungsgerecht ist. Ilayda K. konnte sich außerdem den 2. Platz in der Torjägerliste sichern. Herzlichen Glückwunsch dazu !
Das Fazit des Trainerteams fällt dennoch ernüchternd aus: Der Versuch, die Mädchen in dieser kurzen Zeit zu einer Mannschaft zu formen, ist leider gescheitert. So mussten nicht selten Trainingseinheiten abgesagt oder spontan mit 4-5 Spielerinnen bestritten werden und auch bei Spielen gab es häufig Personalprobleme.
Eine aufregende und aufreibende Saison ist nun zu Ende, welche insgesamt aber dennoch mehr Licht als Schatten hervorbrachte.
Durchwachsene Saison der mD
Eine durchwachsene Saison bei der mD geht zu Ende. Nach der gespielten Quali, in der man jeweils einen Sieg bei den beiden Turnieren holte, startete die eigentliche Spielzeit.
Das Auftaktspiel fand in Bäumenheim statt, welches sich zu einem spannenden 16:16-Unentschieden entwickelte. Leider reiste man zum ersten Spiel nur zu fünft an. Bäumenheim war allerdings so freundlich und spielte ebenfalls mit weniger Spielern, sodass zwei gleich starke Mannschaften aufeinandertrafen. Das zweite Spiel wurde leider 15:25 in Donauwörth verloren und so ging es zum dritten Auswärtsspiel in Folge nach Wertingen. Dort standen sich zwei exorbitante Abwehrreihen gegenüber und so wurde das Spiel torarm mit 8:8 nach 40 Minuten beendet. Die nächsten beiden Spiele gegen Mering (10:26) und 1871 Augsburg/Gersthofen (16:28) gingen leider deutlich verloren. So stand man nach der Hinrunde zwar mit zwei Unentschieden, aber keinem Sieg da.
Kurz nach der Winterpause wurde ein Zusatzspieltag in Gersthofen ausgetragen. Gegen die Gegner SG 1871 Augsburg/Gersthofen und Mering konnte man in dem speziellen 3:3-Modus nichts ausrichten (8:26 und 11:25). So wird bei diesen Spielen in klare Abwehr- und Angriffspositionen unterteilt, indem sich jeweils drei Angreifer gegen drei Abwehrspieler durchsetzen müssen, um ein Tor zu erzielen und vice versa.
Dies sollte sich beim ersten Rückrundenspiel ändern. Zu Hause empfing man den TSV Bäumenheim und holte sich den ersten ungefährdeten Sieg (18:10). Bedauernswerterweise konnte der Sieg gegen Donauwörth nicht repliziert werden und man verlor 23:29. Erwähnenswert ist die Torquote von einem Donauwörther, welcher jeweils 14 und 22 Tore in den beiden Spielen machte. Die darauffolgende Partie gegen Mering wurde leider mit zehn Toren in Mering verloren (18:28). Beim vorletzten Spiel gegen Wertingen musste Neusäß von Beginn an einem Rückstand hinterherlaufen. Diesen verkürzte man auf bis zu zwei Tore knappe zehn Minuten vor Schluss. Leider musste man sich nach einer kämpferischen Aufholungsjagd aber dennoch geschlagen geben (15:19). Beim letzten Saisonspiel war noch der Staffelmeister SG 1871 Augsburg/Gersthofen zu Gast. Die ganzen mitgereisten Gäste-Fans erwarteten ein schnelles Abfertigen der Neusässer Mannschaft. Dies blieb aber aus. So kämpfte man sich nach einer verpatzten Anfangsphase wieder auf ein Unentschieden fünf Minuten vor der Halbzeit ran. Allerdings zeigten die Gäste in der zweiten Halbzeit, warum sie Meister geworden sind, und zogen stetig davon. So musste man sich am Ende mit 22:28 geschlagen geben.
Insgesamt kann gesagt werden, dass die Jungs sich über die Saison deutlich gesteigert haben und am Ende auch lange Phasen mit den besten Gegnern mithalten konnte!
Die Minis-Saison 2022/23
Nachdem die Pandemie endlich vorbei ist, konnten wir mit dem Handball wieder richtig starten – auch bei unseren Kleinsten. Mit 20 Kindern ging es in die Saison 2022/23. Während der Saison klopften immer wieder neue Kinder an, ob sie nicht mal bei uns schnuppern könnten. Natürlich!
Mit acht Mädels und zwölf Jungs konnten wir viel anfangen. Sowohl wir Trainerinnen als auch die Kinder mussten sich alle erst einmal zusammenfinden, aber bis zum Ende des Jahres gelang es uns, dass alle nach jedem Training glücklich nach Hause gehen. Dies gelang auch dank der Unterstützung unseres Trainernachwuchses aus der B-Jugend, Lilli und Niclas. Nachdem der Nikolaus vereinzelten „Clowns“ noch ins Gewissen gesprochen und wir mit Niclas Unterstützung durch ein männliches Wesen, das unsere Regeln gut durchzusetzen weiß, bekommen hatten, war die optimale Grundlage geschaffen.
Wir Trainerinnen fingen im neuen Jahr an, ein Konzept für jedes Training zu entwickeln und unsere Ziele aufzuschreiben. Nach dem Aufwärmprogramm teilten wir die Kinder stets auf mehrere Stationen auf, an denen die Grundlagen wie Fangen, Werfen und Spaß am Handball erlernt und trainiert wurden. Zum Schluss folgten noch eine kurze Theorie-Einheit zur Regelkunde und ein Handballspiel. Hier konnten die Kinder das Erlernte anwenden. Allen macht es viel Spaß und die Kids sind mit Ehrgeiz dabei.
Zum Saisonauftakt am 9. Oktober wurden unsere Minis in der Eichenwald-Arena zu unserem 1. Minifestspiel der neuen Saison von den Jungs und Mädels der B-Jugend wie die „Großen” in der Eichenwaldhalle empfangen. Dies war für die Kleinen der Höhepunkt des ganzen Jahres und ihre Motivation war in allen Spielen zu spüren und zu sehen. Vor den Weihnachtsferien fuhren wir zu einem der ersten Auswärts-Minispielfeste nach Aichach, im neuen Jahr direkt im Januar nach Göggingen. Im Februar standen sogar zwei Auswärts-Spielfeste in Meitingen und Haunstetten an. Hier erhielten wir Trainerinnen großes Lob der gegnerischen Mannschaften. Unsere Arbeit zeigt Früchte und unsere Minis haben die meisten Spiele mit großem Erfolg gewonnen. Den Abschluss bildete das große Minispielfest Ende März wieder in der Eichenwald-Arena in Neusäß.
Die Kids sammelten in dieser Saison viel Spielerfahrung, konnten ihr Erlerntes sehr gut in den Partien umsetzen und man merkte ihnen den Spaß, die Motivation und den Ehrgeiz an, alle Spiele zu gewinnen. Die Entwicklung der Kinder ist Wahnsinn! Vor allem wenn man sich überlegt, dass manche am Anfang der Saison noch nicht mal fangen oder werfen konnten. Alle haben einen großen Schritt nach vorne gemacht!
Dieses Jahr durfte unser jährliches Abschlussessen mit den großen Minis nicht fehlen. Wir verabschiedeten unsere Jungs und Mädels, die nach den Osterferien in die nächsthöhere Mannschaft, die E-Jugend, wechseln. Ganz stolz und überglücklich traf man sich im Eiscafé „Tutti Frutti“ in Neusäß. Es gab Pizza, Eis, viele Witze, lachende Minis und Trainerinnen. Zum Abschluss freuten die Kids sich über einen Pokal zur Erinnerung an die tolle Mini-Zeit! Das Trainer-Team ging an diesem Abend mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach Hause.
Zum Schluss wollen wir uns ganz herzlich bei den Eltern und Helfern bedanken, denn ohne euch wäre das alles nicht möglich. Aber ein ganz großer Dank geht an unsere kleinen Stars: unsere Minis!
Die Trainerinnen Nadine, Sarah und Amelie
Herren verpassen Aufstieg in die Bezirksliga knapp
Am Sonntag, den 23.04.2023, stand das alles entscheidende Relegationsspiel um den Aufstieg in die Bezirksliga an. Hierbei traf in der DJK-Sporthalle in Hochzoll die Mannschaft aus Neusäß – Zweiter der Bezirksklasse West – auf die Reserve aus Aichach – Zweiter der Bezirksklasse Ost.
Schon vor Beginn der Partie war klar, dass das Team aus Aichach ihren Kader mit einigen Spielern aus der Bezirksoberliga-Mannschaft verstärken würde. Trotz dieses vermeintlichen Vorteils startete um 18 Uhr ein insgesamt ausgeglichenes Aufstiegsspiel, in das die in Türkis auflaufenden Aichacher etwas besser hineinfanden und die ersten Angriffe mit Torerfolgen beendeten. Die Neusässer hingegen holten in der Anfangsphase vor allem Strafwürfe heraus, welche der Siebenmeterschütze Paul Metken (10/8), bester Neusässer Werfer, von der Linie sicher verwandelte. Für Aufsehen sorgte eine glatte Rote Karte für den Neusässer Spieler Christoph Hermann in der 17. Spielminute bei einem Stand von 9:11. Kurz vor der Halbzeit gelang es Neusäß dennoch, sich auf einen Zwei-Tore-Rückstand heranzuspielen (14:16) und sicherte sich so eine gute Chance, hier mithalten zu können.
Nach der Pause konnte sich Aichach tatsächlich vorerst nicht mehr weiter absetzen. Im Gegenteil: In der 33. Spielminute erzielte Julian Schmidt für Neusäß erstmals den Ausgleichstreffer (17:17). Bis zur 49. Minute lieferten sich die beiden Teams einen Schlagabtausch (24:25), doch danach wurde den Schwarz-Roten der Zahn gezogen. Zwei Neusässer Zeitstrafen und vier Aichacher Treffer in Folge später war das Spiel aus Neusässer Sicht gelaufen (24:29), kurz darauf erhöhte Aichach auf 25:31. Dennoch kämpften sich die couragierten Männer aus dem Schmuttertal bis zur letzten Spielminute wieder auf ein 29:31 heran. Den 29:32-Entstand der Partie erzielte schließlich ein stark aufspielender Quirin Grosshauser für die Mannschaft aus Aichach, die somit das Relegationsspiel für sich entschied und in der kommenden Saison in der Bezirksliga aufläuft.
Für Neusäß spielten: Markus Goldbach, Lasse Kessler (Tor); Niklas Maier (5), Andreas Spindler, Christoph Mahle (1), Thomas Stein (1), Dominik Feht (2), Christoph Hermann (2), Julian Schmidt (7), Nico Hinterreiter, Felix Schmid (1), Paul Metken (10/8), Robin Böck, Marcel Seibold
Relegationsspiel der Herren am 23.4.
Am kommenden Sonntag geht es für unsere Herren im Relegationsspiel gegen TSV Aichach II um alles oder nichts. Als neutraler Austragungsort wurde die DJK-Halle in Hochzoll (Zwölf-Apostel-Platz 3, 86163 Augsburg-Hochzoll) gewählt, um 18 Uhr ist Anpfiff. Mit einem Sieg sichert sich die Mannschaft den Aufstieg in die Bezirksliga und freut sich über zahlreiche und lautstarke Fan-Unterstützung!
UFo für 50 Jahre Vereinsmitgliedschaft geehrt
Unser Vereinsurgestein Ulrich UFo Fronza wurde vom Hauptverein für 50 Jahre Mitgliedschaft beim TSV Neusäß geehrt. Beinahe jeder Neusässer Spieler wurde während seiner Laufbahn einmal von UFo trainiert und alle, die in den letzten fünf Dekaden einmal Teil unserer Abteilung waren, kennen ihn. Wer so lange Handballer ist, hat einiges zu erzählen:
Wer hat dich vor 50 Jahren beim TSV Neusäß angemeldet und warum gerade Handball?
UFo: Mein Bruder Gerd, den ihr zuletzt posthum geehrt habt, war durchaus sehr sportlich und sportinteressiert. Er selbst war Mitglied in verschiedenen Sportvereinen in den Abteilungen Leichtathletik, Fußball und Handball. 1972 nahm er mich mit zu den Vorrundenspielen der Olympischen Spiele, die in der eigens gebauten Augsburger Sporthalle stattfanden. Dann auch zum Training. Da war er auch gleich mein erster Trainer. Natürlich haben mich meine Eltern angemeldet.
Warst du immer ein Handballer oder auch mal in einer anderen Abteilung?
UFo: Meine sportliche Laufbahn fing, wie bei so vielen, angeregt durch meine Klassenkameraden in der Grundschule Westheim, bei den „E-Schülern“ der SpVgg Westheim an. Doch bei den „D-Schülern“ fand ich es dann nicht mehr so toll. Wie vorhin erwähnt, nahm mich mein Bruder mit nach Neusäß, wo ich als Anfänger in der jüngsten Jugend – einer C-Jugend – auch gleich zum Einsatz kam. Ab da war ich vereinsmäßig immer Handballer.
Die meisten kennen dich als Neusässer Torwart. Warst du schon immer im Tor oder hast du zuvor auf einer anderen Position gespielt?
UFo: Klein, aber wendig, war ich von Anfang an auf der Kreisläuferposition begehrt. Als Linkshänder war ich auch als Rechtsaußen gefragt. Als wir dann mehrere „Linke“ in der Mannschaft hatten, durfte ich mich auch als Linksaußen versuchen. Die Gegner waren oft überrascht! Diese drei Positionen spielte ich im Jugendbereich fast ausschließlich. Ab und zu wurde ich später im Aktivenbereich als Mittelspieler und rechter Rückraum eingesetzt. Bei einem Spiel gegen den Post SV verletzte ich mich am linken Arm, wollte aber nicht aufs Training verzichten. Da wir an diesem Abend keinen Torwart hatten, versuchte ich es. Ich hatte keine Angst vor dem Ball und so sollte ich mich immer wieder mal ins Tor stellen, wenn nicht genügend Torleute zur Verfügung standen. Anscheinend war meine Vordermannschaft damit so zufrieden, dass sie mich bat, auch bei Spielen der zweiten Mannschaft Tore zu verhindern. So wurden meine Torwarteinsätze langsam immer mehr.
Hast du mal pausiert (Verletzungen etc.) oder den Verein gewechselt?
UFo: Richtig lange Verletzungspausen hatte ich Gott sei Dank keine. Ganz ohne Verletzung ging es aber nicht ab. Mal ein paar Wochen auszusetzen ist immer wieder vorgekommen. Ich wohnte einige Jahre in Hessen, und konnte in dieser Zeit natürlich nicht für den TSV Neusäß spielen. In dieser Zeit war ich Spieler beim SV Seulberg. Während meines Wehrdienstes lag der Handball tatsächlich komplett brach. Erst als ich mein Studium in München aufnahm und zurück nach Westheim zog, kam ich wieder an die Stelle meiner früheren „Untaten“ und wurde herzlich aufgenommen.
Wie war das damals – Handball vor 50 Jahren?
UFo: Vor 50 Jahren, als ich in der Jugend anfing, trainierten wir in der Gymnasium-Zweifachhalle, einmal in der Woche. Aktive und Jugendspieler, alle zusammen. Höhepunkt war natürlich immer das Abschlussspiel. Die Mannschaftsstärke war noch viel kleiner. Zwei bis drei Auswechselspieler höchstens. Es gab aber die „schnelle Mitte“ noch nicht. Man musste sich die Kraft einteilen. Zu den Hallen: Bevor die Realschulhalle gebaut wurde, war das alles nicht so einfach. Zunächst gab es nur eine Sommerrunde. Die fand natürlich im Freien statt. Sie wurde auch explizit noch als Kleinfeldrunde ausgewiesen. Zuvor trug man ja Großfeldspiele aus, also auf den heutigen Fußballplätzen. Da hab ich aber nur bei Freundschaftsspielen mitgemacht. Der TSV Neusäß war in der glücklichen Lage, das Beton-Handballfeld, auch mein Schul-Pausenhof, benutzen zu dürfen. Es gab die unterschiedlichsten Bodenbeläge: Rasenplatz auf der Sportanlage Süd oder auch Ascheplätze. Ich glaube, Bärenkeller hatte so einen. In Friedberg war ein unebener Asphaltplatz. Ein ganz guter Untergrund war beim FCA. Den ersten Tartanplatz, auf dem ich spielte, gab es viel später in Gersthofen. Die Hallen nutzten wir erst in den 80er Jahren in größerer Anzahl. Früher konnte man noch an den Hallennummern erkennen, welche Halle zuerst gebaut worden ist. Unsere Heimspielhallen waren vor dem Realschulhallenbau gut in Augsburg verteilt. In einer Saison die Sporthalle Augsburg, in einer anderen die Anton-Bezler-Halle in Göggingen oder in der nächsten die Rudolf-Diesel-Schulhalle am Peterhof, aber auch die Reischlesche Wirtschaftsschule. Zurück in die 70er: So wie heute gab es auch damals schon Jugend-turniere, die viel Spaß machten. Viel mehr Vereine hatten eine Handballabteilung. Beispielhaft erwähne ich nur ein paar. Handball bei der NCR, Polizei SV, Kriegshaber, Bärenkeller, Fischach und noch viele mehr, die heute nicht mehr da sind.
Was war damals schöner, was ist heute besser?
UFo: Schiedsrichter sind oft nicht erschienen. Die Eltern haben sich „rausgehalten“, das heißt, die Fahrten der Jugendmannschaft mussten von den Aktiven organisiert werden. Manchmal fielen Spiele aus, was man aber erst vor Ort erfahren hat. In der Freiluftsaison war das Wetter durchaus ein Thema. Tartanplätze damals waren richtig „seifig“, das Gewicht eines mit Wasser vollgesogenen Lederballes darf nicht unterschätzt werden. Es war nicht immer möglich, zu duschen. Als wir die Hallenrunde im Winter spielten, war es mit der Eile noch nicht vorbei. Damals mussten wir in verschiedenen Hallen für warme Duschen bezahlen. Schön war aber der Zusammenhalt. Es gab traditionelle Sommerfeste, Vatertagsausflüge der Abteilung mit den Familien und, wie heute, Hüttenwochenenden. Ab und zu gab es, mehr als jetzt, abteilungsübergreifende Aktivitäten.
Hast du noch Kontakt zu deinen alten Handball-Freunden?
UFo: Aus dem Jugendbereich so gut wie keine mehr. Viele sind fortgezogen, einige haben bei den Aktiven nicht mehr gespielt, manche haben den Verein gewechselt. Aber aus meiner frühen Herrenmannschaft gibt es noch Kontakte. Sogar meine Trainer aus der B-Jugend treffe ich ab und zu beim „Veteranen-Treffen“, das unser Hans Geiger, der lange Kapitän der zweiten Mannschaft war, organisiert. Wir sind drei bis vier Mal im Jahr zusammen und lassen alte Zeiten aufleben. Mit einigen habe ich noch zusammengespielt, einige habe ich damals nur – heute würde man sagen als Ultra – mit rot-weißer Fahne angefeuert.
Welche Rollen hast du im Laufe der Jahre im Verein übernommen und was macht dir daran Spaß?
UFo: 1983 war für die Jugend im TSV ein erfolgreiches Jahr. Es gab zwei B-Jugenden. Die eine spielte höherklassig, die andere habe ich betreut. Das soll aber nicht abwertend betrachtet werden. In dieser zweiten spielten so erfolgreiche und treue Handballer wie z. B. Volker Schmid. Mit Unterbrechungen habe ich weibliche B-, C-, D-Jugenden und männliche A-, B-, C-, D-, E-Jugenden trainiert. Eine Zeit lang gab es sehr wenige Mädchen, die sich für Handball interessierten, deswegen konnten in männlichen D-Jugendmannschaften auch zwei Mädchen mitspielen. Als Funktionär war ich mal 2. Jugendleiter. Das war während der Zeit, als Klaus von Petersdorff Jugendleiter war, aber noch studierte. Hauptsächlich vertrat ich hier die TSV-Handball-Jugend bei Sitzungen des Hauptvereins und des Bezirks. Ich finde aber die Tätigkeit als Jugendtrainer schöner. Es ist einfach toll, wenn man sieht, wie die Kinder etwas lernen und auch noch Spaß daran haben.
Was bedeutet dir Handball und der Verein?
UFo: Handball als Mannschaftssportart ist für mich nach wie vor die Nummer eins. Individuelle Leistung und Teamgeist sind im Breitensport selten so sehr von gleicher Bedeutung wie im Handball. Persönlicher Ehrgeiz, freundschaftliche Konkurrenz, Blick für den Mitspieler und antizipierendes Handeln bestimmen das ganze Spiel. Nur so können wir gemeinsam etwas erreichen. Sport gehört zu den schönsten Nebensachen. Ein Scheitern hat keine einschneidenden Konsequenzen. So ist der Handball ein toller Übungsplatz für das soziale Miteinander. Oft werden Handballer ob ihrer Fairness bewundert. Aber genau das macht den Handball aus. Der TSV Neusäß bietet mir in diesem Rahmen eine Art Heimat. Die Vorstandschaft und die Abteilung unterstützen mich über die vielen Jahre hinweg, auch in verschiedenen Besetzungen, mich selbst weiterzuentwickeln und dabei andere mitzunehmen. So können wir uns an Erfolgen freuen, ohne einen Erfolgsdruck aufzubauen. Das ist Breitensport im besten Sinne.