Der Weg der mD zum Meistertitel
Im Sommer 2021 begann Headcoach Markus Goldbach damit, seine neue Mannschaft kennenzulernen. Der damaligen Coronalage geschuldet wurde, um das Risiko für alle Beteiligten so gering wie möglich zu halten und damit auch überhaupt einen Trainingsbetrieb aufrechterhalten zu können, so lang wie möglich im Freien trainiert. Dort gab es freilich ganz andere Voraussetzungen, aber auch neue Möglichkeiten, einmal ganz andere Übungen zu absolvieren und so wurde aus der Not eine Tugend gemacht und sich etwas anders als bisher üblich auf die Saison vorbereitet. Dass dies kein Schaden sondern durchaus von Vorteil gewesen war, sich insbesondere koordinativ auch einmal anders, schlicht intensiver vorbereitet zu haben, sollte sich im Verlauf der Saison noch zeigen.
Mit dem Wechsel in die Halle wurde im Herbst auch Lasse Kessler ins Trainerteam geholt, um von nun an den Schwerpunkt auf die Arbeit mit dem Ball legen zu können. Auch wurden in dieser Zeit schon die ersten Neuzugänge verzeichnet und alsbald ins Mannschaftsgefüge integriert.
So ging man dann, zwar um die eigenen Stärken wissend, jedoch völlig im Unklaren darüber, wie das Leistungsniveau der Gegner sein würde, am Tag der deutschen Einheit in das erste Saisonspiel. Gespielt wurde in dieser Coronasaison nicht mit den sonst üblichen Miniturnieren (drei Teams/Spieltag, jeder gegen jeden; Spielzeit 2x10min pro Spiel), sondern um die Kontakte möglichst gering zu halten, wurde wie bei den älteren Jahrgängen pro Spieltag nur ein Spiel ausgetragen, das dann aber mit einer Länge von 2x20min. Gegner damals wie auch im allerletzten Saisonspiel war der TSV Aichach. Etwas überrascht vom starken Spiel der Gäste verlor man dann, trotz halbzeitlicher Führung, im Ergebnis mit zwei Toren. Nach diesem Dämpfer gleich im Eröffnungsspiel der Saison zeigte die Mannschaft jedoch Charakter und man trainierte umso fleißiger und schaute auch mal beim älteren Jahrgang vorbei, um dort wertvolle Erfahrung sammeln zu können. Folglich gewann man die nächsten Spiele reihenweise deutlich, teils auch in absolut überraschender Höhe. So ging man auf einem guten zweiten Platz in die Weihnachtspause, die jedoch dieses Mal coronabedingt etwas länger dauerte, als sonst im Handball üblich.
Die Pause wurde aber genutzt, um noch mehr Verstärkung ins Trainerteam zu holen und so war man dann bei Fortsetzung der Saison mit Andi Spindler tatsächlich zu dritt, um die Mission Meisterschaft mit aller Kraft angehen zu können.
Alle Spiele der Rückrunde wurden, teilweise sogar in freiwilliger Unterzahl spielend, souverän gewonnen, während Spitzenreiter Aichach überraschende in Gersthofen Punkte liegen ließ. Damit stand fest: Das letzte Saisonspiel in Aichach wird gleichzeitig auch das Finale sein. Gleichzeitig würde ein Sieg, egal wie knapp, reichen, um sich den Meistertitel zu verdienen. So fuhr man also am 9.4.22 mit ordentlich Fanunterstützung nach Aichach. Diese wurde auch absolut gebraucht, denn selbstverständlich hatte der Gastgeber erfolgreich die Werbetrommel gerührt. Das Spiel begann und es schien fast, als bewahrheitete sich die Ansicht der spielleitenden Stelle, wonach die Neusässer lediglich der Underdog seien, denn die Hausherren erzielten den ersten Treffer der Partie. Dessen ungeachtet zogen die Neusässer Jungs ihr eigenes Spiel auf und lagen bald 1:4 in Führung. Von da an ließ man im ganzen Spielverlauf keinerlei Zweifel aufkommen, wer hier heute als Sieger und damit als Meister vom Platz gehen würde. Die Gastgeber wehrten sich tapfer, doch an diesem Tag hatten sie kaum eine Chance. So stand es beim Schlusspfiff dann deutlich 18:26 für den TSV Neusäß und der Jubel brach sich Bahn.
An dieser Stelle gilt der ausdrückliche Dank allen, die durch ihr Engagement die Durchführung dieser – unter besonderen, zusätzlichen Belastungen stehenden - Saison ermöglicht haben. Gleichzeitig ist dies aber auch ein Rüffel an alle, die sich, warum auch immer, regelmäßig aus der Vereinsarbeit heraushalten und einfach davon ausgehen, dass es schon irgendjemand machen wird. Wer kein Kampfgericht stellen kann, kann nicht an der Liga teilnehmen und damit auch nicht Meister werden.
Besonderer Dank gilt an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich Lasse Kessler und Andi Spindler – ohne euch hätte der Verfasser dieser Zeilen sein Herzensprojet mD niemals so fantastisch fort- und fertigführen können, wie es durch eure Mitarbeit gelungen ist. Danke!