Bittere Niederlage der Damen in Donauwörth

Am vergangenen Sonntagnachmittag reisten die Neusässer Damen mit viel Selbstvertrauen, das man in der Woche zuvor beim starken Spiel gegen Schwabmünchen gesammelt hatte, zum BOL-Absteiger nach Donauwörth. Auch wenn Rückraumschützin Dinah Roser noch verletzt ausfiel, stand den Trainern Becher und Armbrust eine volle Bank zur Verfügung.

Zu Beginn kam man dann aber nicht richtig rein in die Partie, ließ sich vom schnellen Spiel der Gastgeber überrennen und agierte in der Abwehr zu unsortiert, im Angriff zu kopflos (3:0). Es wollte noch kein rechter Spielfluss entstehen, immer wieder ermöglichten Ballverluste durch unvorbereitete Anspiele an den Kreis dem Gegner schnelle Kontertore und dann kam auf Neusässer Seite auch noch Wurfpech hinzu. Doch endlich hatten sich die Schwarz-Roten etwas gefangen und kämpften sich in der 10. Minute auf 5:4 heran, nur um Donauwörth erneut mit fünf Toren davonziehen zu sehen (10:5). Jetzt legte jedoch Neusäß wieder einen Zahn zu und konnte bis zur Halbzeitpause einen überraschend guten 13:11-Stand erzielen – die letzten beiden Tore der Gäste vor dem Halbzeitpfiff fielen innerhalb von nur zehn Sekunden.

Mit der zweiten Spielhälfte wendete sich dann das Blatt vollkommen: Einen Donauwörther Gegentreffer ließ man noch zu (14:11), bevor die starke Neusässer Phase begann. Bereits nach fünf Spielminuten zwang man den Gegner zur Auszeit, dank einer Kombination aus hervorragender Abwehr- und Torhüterleistung ließ man elf Minuten lang keinen Donauwörther Treffer zu und warf im Gegenzug sieben Tore in Folge – zum Teil sogar in Unterzahl. Innerhalb von zehn Minuten hatte man den 14:11-Rückstand in eine 14:18-Führung verwandelt und die Gastgeber völlig aus dem Konzept gebracht. Doch dann machte Neusäß sich selbst das Leben schwer. Unglückliche Wechselentscheidungen brachten Unruhe in die Abwehrreihe, im Angriff agierte man wieder zu unkonzentriert und ermöglichte so den Hausherrinnen schnelle Treffer. In dieser wichtigen Phase hielt erneut das Wurfpech Einzug, ein Pfostenkracher jagte den nächsten und ehe man es sich versah, wurde nach dem Ausgleich in der 50. Minute (20:20) aus der deutlichen Führung ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Doch auch als Donauwörth vier Minuten vor Schluss mit drei Treffern vorne lag (24:21), kämpfte Neusäß sich wieder heran, agierte nach einer Zeitstrafe die letzten beiden Spielminuten in Unterzahl auf dem Feld und erzielte trotzdem 24 Sekunden vor Schluss den Ausgleichtreffer (24:24). Mit diesem Spielstand hätten sich beide Mannschaften auf die gesamte Spielzeit betrachtet durchaus zufriedengeben können, doch eine fragwürdige Siebenmeter-Entscheidung zugunsten der Heimmannschaft ermöglichte deren 25:24-Siegtreffer in der 60. Minute und ließ enttäuschte Neusässerinnen zurück.

Trotz der Enttäuschung über die bittere Niederlage darf man nicht vergessen, dass hier der Bezirksklasse-Aufsteiger gegen den BOL-Absteiger der letzten Saison angetreten ist und man in der neuen höheren Liga durchaus schon für Wirbel sorgen konnte. Trainer Gunter Becher ist also dennoch stolz: „Wir haben bisher gezeigt, dass wir in diese Liga gehören und der Einsatz, der Kampfgeist und die Stimmung – auch auf der Bank – haben auch in diesem Spiel wieder absolut gestimmt.“

Am kommenden Samstag geht es nach drei Auswärtsspielen endlich wieder zu Hause gegen den nächsten Gegner TSG Augsburg II (15.30 Uhr, Eichenwald-Arena). Hier möchte man auch dem heimischen Publikum etwas fürs Auge bieten und zwei Punkte holen.

Es spielten: Vivien Leonhardt, Nicole Hafner (Tor); Katharina Schmid (1), Lisa Thiel (4), Michaela Wagner, Dominique Bumann, Laura Göttlicher, Vanessa Ochsenbauer (4), Katja Steiglmeier (1), Katrin Schmid (2), Simone Fuchs (2), Nicola Ludwig (8), Julia Doesel, Christina Schmid (2)