Herren 2: Burnoutgefährdung zwingt zum ECO-Modus
Es ist viel passiert in den letzten Wochen. Das Ziel der 2. Herrenmannschaft war klar formuliert: „Nicht Letzter werden im Abstiegskampf!“ Man wollte unbedingt den Abstieg zum Fußball vermeiden. Nun sind die ersten Spiele gespielt und „Die Herrenmannschaft“ fand sich lange Zeit auf Platz 1 wieder. Man setzte alles daran, weiter nach unten zu kommen. TSG wollte man nur kurz ärgern, Lauingen-Wittislingen 2 und Gundelfingen ließ man in den letzten Minuten frei werfen. Gleichzeitig setzte man alles daran, das Tor nicht zu treffen. Trotz aller Bemühungen steht man immer noch auf Platz 3.
Mit diesem Leistungsdruck konnten viele Spieler nicht umgehen. Die Gefahr eines Burnouts war durchaus gegeben. Erste Ermüdungserscheinungen, Verletzungen bis hin zu nervösen Magen-Darm-Beschwerden zeigten sich gerade bei den überbeanspruchten Slowmotionspielverweigerern. Daher mussten diese Spieler am Wochenende pausieren. Um die Siegeschancen noch zu schmälern und ökologisch nachhaltig für die Umwelt zu handeln, fuhr man nur mit einem Auto nach Wertigen. So wurden die Spieler schon im Auto warm. Zeit und Energieersparnis war an diesem Sonntag das Motto.
Dort angekommen wurden nur die nötigsten Gelenke bewegt und alles einmal getestet. Werfen - check… Laufen - check… Fangen - check… Konnte also losgehen. Zum Glück traf „just in time“ noch ein Feldspieler ein, dass wir zumindest einen Nachwuchstorwart für die Schlüsselposition Linksaußen zum Wechseln hatten. Dafür hatte Wertingen gar keinen Stammtorwart dabei. Von Beginn an wurde die Taktik „In der Ruhe liegt die Kraft“ umgesetzt. Schnelles Spiel oder Konter waren verboten. Nach Glanzparaden von unserem „Tortitanen-UFo“ wurde der Ball in Zeitlupe mit gefühlt 20 Pässen nach vorn getragen. Im Angriff angekommen, startete ein lockerer Dauerlauf mit Präzisionspässen. Das muss den Gegner so gelangweilt haben, dass sie vergessen haben, die Lücken zu schließen. So konnte man eine frühe hohe Führung erzielen. Jetzt zeigte sich die mentale Schwäche von Neusäß. „Wir können mit der Truppe heute doch nicht schon wieder gewinnen?!“ Wertingen nutzte das gnadenlos aus und kämpfte sich nach Superparaden des „TW-Azubis“ heran. Mit einem 6:9 ging es in die Pause.
In der Pause wurden die jungen Wilden aus Neusäß noch mal eingebremst und darauf verwiesen, dass sie bei H2 sind. Ein älterer Spieler hatte diese Hektik nicht vertragen und musste sich sogar übergeben. Aber Mund abwischen und weiter ging es. In der zweiten Halbzeit konnten die Neusässer ihr hypnotisches Spiel perfektionieren. Wertingen versuchte ein ums andere Mal die Abwehr in Bewegung zu bringen - vergebens, denn dort hatte niemand vor, sich mehr zu bewegen als nötig. Mit einer Angriffszeit von ca. 5 Minuten konnte die Zwote aus Neusäß einen Rekord einstellen.
Der Schiedsrichter war auch eher passiver Zuschauer und meisterte das Spiel im Halbschlaf (hat auch nur die Hälfte gesehen oder anders). Damit es für Wertingen nicht zu hoch ausfällt, wurden wie immer konsequent alle drei Siebenmeter verworfen. Am Ende stand ein verdienter 15:20-Auswärtssieg. Das schnellste an diesem Sonntag, war die Heimfahrt.
Es spielten: Ulrich UFo Fronza; Benedict Prix, Stefan Haug (6), Lasse Kessler, Marcel Müller (3), Thomas Stein (6), Nico Hinterreiter (3), Christian Strecker (2)